Lämmels Syndrom

Arno Lämmel, ein eher mäßig erfolgreicher Haushaltswarenvertreter mit DDR-Doktortitel aus früheren Zeiten, entdeckt eines Tages plötzlich und grundlos an sich die Fähigkeit, durch Dinge hindurchzusehen.

Als wäre das neue Leben mit geschärftem Blick nicht schon kompliziert genug, stellt bald ein seltsamer Anruf sein Leben endgültig auf den Kopf. Es klingelt und am anderen Ende ist Dom Alfonso, ein seltsames Wesen. Es lebt hinter der Fußleiste in Lämmels Küche und ernährt sich von den herabfallenden Krümeln aus der Brotschneidemaschine. Das Wesen droht mit Krieg, sollte die reibungslose Krümelversorgung eingestellt werden. Lämmel will den ungebetenen Gast loswerden und schließt deshalb nach einem heftigen Streit einen Vertrag mit ihm.

Ab jetzt wird er ihm Geschichten erzählen. Lämmel wird lügen, wie er es gelernt hat. Und einige seiner Lügen werden wahr sein. Geschichten wird er erzählen aus seinem Leben, als Agent und Diplomat im Auftrag der DDR. Und der temperamentvolle Untermieter muss erraten, ob diese Geschichten wahr oder gelogen sind.

Sollte das Wesen unter der Küchenkrümelleiste bei seiner Beurteilung nur einmal falsch raten, so lautet die Abmachung, muss es Lämmels Haus verlassen. Solange es aber richtig rät, darf es bleiben.

Schon bald muss Lämmel jedoch feststellen, dass Wahrheit und Lüge gar nicht so leicht zu unterscheiden sind, besonders, wenn es um die eigene Vergangenheit in der DDR geht.

Lämmels Geschichten entwirren sich als eine Reise durch Zeit und Raum, an deren Ende ein Schock unvermeidlich ist.

(Verlag Periplaneta, Berlin, 2017, im Buchhandel erhältlich, bestellbar auch beim Verlag, Amazon, Booklooker, etc.)